Apple steht vor einer der weitreichendsten Erneuerungen seiner Smartphone-Reihe seit Einführung des Originalmodells. Laut einem Bericht von Bloomberg soll sich der Konzern zu einem dreijährigen Umbau entschlossen haben, der drei völlig neue iPhones hervorbringt. Der Startschuss fiel bereits mit der Vorstellung des iPhone Air und des überarbeiteten iPhone 17 Pro im vergangenen Herbst. Für 2026 und 2027 sind ein faltbares Modell und ein Premiumgerät mit gebogenem Glas sowie unter dem Display verborgener Kamera geplant. Die Strategie reagiert auf Kritik, dass Apple sich zu stark auf das bewährte iPhone stütze, während Wettbewerber bei künstlicher Intelligenz und neuen Hardwarekategorien Tempo machen.
Der Wandel im Veröffentlichungsrhythmus
Besonders markant ist der Abschied vom klassischen Herbststart aller zentralen Modelle. Ab 2026 will Apple seine Produktpalette in zwei Wellen über das Jahr verteilen. Zunächst kommen im Herbst die Spitzenmodelle – die iPhone-18-Pro-Reihe und das erste faltbare iPhone. Etwa ein halbes Jahr später folgen das Standard-iPhone 18, eine preisgünstigere "e"-Variante und möglicherweise ein aktualisiertes iPhone Air. Insgesamt könnten so bis zu sechs Modelle pro Jahr erscheinen, was den Entwicklungsdruck mindern und Apple mehr Flexibilität im Wettbewerb mit Herstellern wie Samsung verschaffen soll.
iPhone Air als technisches Versuchsfeld
Die Air-Reihe bildet zwar nur einen kleinen Teil des Gesamtvolumens mit geschätzten 6 bis 8 % der jährlichen Verkäufe, doch spielt sie strategisch eine andere Rolle. Sie dient als Testplattform für Komponenten, die später im Foldable oder anderen Topmodellen zum Einsatz kommen könnten. Ein zweites Air ist für die Umstellung auf einen energieeffizienteren 2-Nanometer-Chip vorgesehen. Damit positioniert sich das Gerät eher als technisches Labor denn als klar definierter Massenmarktbeitrag.
Mehr Geräte im Frühjahr
Parallel zum Umbau der iPhone-Strategie erweitert Apple sein Frühjahrsportfolio. Software-Updates zur Jahresmitte haben bereits an Bedeutung gewonnen, künftig sollen auch neue Mac-Modelle, Smart-Home-Geräte und überarbeitete iPads verstärkt im ersten Halbjahr erscheinen. Die zweite Jahreshälfte bleibt für das Kernprogramm aus iPhone und Apple Watch reserviert, profitiert aber vom entzerrten Zeitplan, der interne Ressourcen schont und Marketingkollisionen verhindert.
Ziel: Stabilere Erlöse und weniger Belastung
Hinter der Neuordnung steht ein klares Ziel: Apple möchte seine Umsätze über das Jahr glatter verteilen und zugleich Engineering-, Marketing- und Lieferkettenprozesse entlasten. Der bisherige Fokus auf den Herbst führte zu enormen Spitzen in Produktion und Logistik. Mit der Zweiteilung der Veröffentlichungen schafft sich der Konzern mehr Luft und kann schneller auf Marktbewegungen reagieren. Gleichzeitig erhöht sich die Frequenz, mit der Apple Wettbewerbern Paroli bieten kann – ein entscheidender Faktor in einem Umfeld, in dem Innovationszyklen kürzer und Kundenerwartungen höher werden.







