Applied Materials blickt nach einem starken Abschluss des Geschäftsjahres 2025 zuversichtlich auf 2026. Das Unternehmen sieht sich gut positioniert, um vom wachsenden Bedarf an KI-fähigen Halbleitern zu profitieren – insbesondere bei fortschrittlicher Logikfertigung in Chipfabriken und bei modernem Arbeitsspeicher (DRAM). Applied Materials entwickelt und baut Anlagen, mit denen Chipfabriken ihre Halbleiter überhaupt erst herstellen und die einzelnen Fertigungsschritte präzise steuern können.
Einschätzungen des Managements
Konzernchef Gary Dickerson stellte heraus, dass Applied Materials bereits das sechste Jahr in Folge gewachsen ist. Er verwies auf die klare Stärke im Geschäft mit Arbeitsspeicherchips, in dem führende Kunden ihre Bestellungen innerhalb eines Jahres um mehr als 50 % erhöhten. Neue Fertigungssysteme wie Anlagen zur Epitaxie-Beschichtung (eine präzise Schichtauftragung auf Kristallen), Maschinen zum Verbinden einzelner Chips auf Wafern sowie neue Messsysteme für dreidimensionale Chipstrukturen sollen Applied näher an die zentralen Technologiezyklen bringen, die derzeit durch KI-Rechenlasten geprägt werden.
Finanzchef Brice Hill ergänzte, dass höhere Preise, ein größerer Anteil technisch anspruchsvoller Systeme und Sparmaßnahmen die Margen stützten. Zugleich flossen mehr Mittel in Forschung und Entwicklung, um kommende Chipgenerationen bedienen zu können.
Ergebnisse des Schlussquartals
Die Bereiche Chipfertigungssysteme und Service schnitten besser ab als erwartet, auch wenn die operative Marge leicht nachgab. Das Displaygeschäft legte stark zu. Fast 8 Mrd. USD operativer Mittelzufluss und 5,7 Mrd. USD an freiem Cashflow verschaffen dem Unternehmen finanzielle Stärke, um den Ausbau neuer Standorte – etwa des EPIC-Zentrums für Fertigungstechnik – zu finanzieren. Gleichzeitig wurden Dividenden erhöht und umfangreiche Aktienrückkäufe durchgeführt.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2026
Für das erste Quartal peilt Applied Materials knapp 7 Mrd. USD Umsatz an, betont aber gleichzeitig, dass der eigentliche Wachstumsschub erst im zweiten Halbjahr erwartet wird. Grund ist der typische Vorlauf großer Chipfabriken, die ihre Anlagen für die nächste Generation energieeffizienter KI-Prozessoren vorbereiten. Hill hob hervor, dass Investitionen in neue Fertigungslinien ab Mitte 2026 deutlich anziehen dürften.
Fazit
Applied Materials beendet das Jahr mit Rekorden und startet in ein Umfeld, das immer stärker von KI-Rechenleistung und neuen Fertigungstechnologien bestimmt wird. Die Nachfrage nach fortschrittlicher Logik, modernem DRAM und komplexem Chip-Packaging steigt, und genau in diesen Bereichen sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt. Trotz anhaltender Unsicherheiten in China überwiegt die Zuversicht: 2026 soll ein weiteres Wachstumsjahr werden, getragen von klareren Kundenplanungen, neuen technologischen Wendepunkten und einer Produktpalette, die auf die nächste Generation KI-orientierter Chipfertigung ausgelegt ist.







