Die Aktien chinesischer Bubble-Tea-Marken sind heute, am 07.07.2025 stark gestiegen. Dies ist auf den verstärkten Wettbewerb zwischen Lieferdiensten zurückzuführen, die im Rennen um Kunden ihre Rabatte erhöht und so den Absatz von Teegetränken angekurbelt haben.
Die Wertpapiere diverser Anbieter gehen durch die Decke
Am Montagmorgen stieg die Aktie von Sichuan Baicha Baidao Industrial in Hongkong zunächst um bis zu 15 %, bevor die Gewinne auf 7,3 % zurückgingen. Guming Holdings und Mixue Group verzeichneten Zuwächse von 7,5 % bzw. 3,0 %. Der Hongkonger Leitindex Hang Seng gab im gleichen Zeitraum um 0,45 % nach.
Eskalierender Wettbewerb unter Lieferdiensten
Seit dem Einstieg des Technologiegiganten JD.com in das Liefergeschäft im Februar hat das Unternehmen aggressive Schritte unternommen, um mit etablierten Marktführern wie Alibabas Ele.me und Meituan zu konkurrieren. Dazu gehört auch der Plan, 100.000 Vollzeitfahrer einzustellen, um das neue Geschäft auszubauen.
Als Reaktion darauf startete Ele.me im April ein Subventionsprogramm in Höhe von 10 Milliarden Yuan (umgerechnet 1,40 Mrd. USD), um mit Meituan und JD.com mitzuhalten. Der Wettbewerb unter den chinesischen Essenslieferdiensten verschärfte sich am Wochenende, als die Plattformen eine neue Runde von Angeboten und Gutscheinen für ihre Nutzer starteten.
"Der süßeste Geschäftskrieg der Geschichte"
Käufer konnten Getränkeangebote für weniger als 2 Yuan oder sogar kostenlos ergattern, indem sie Gutscheine kombinierten. Manche bezeichneten den Revierkampf der Liefergiganten in den sozialen Medien als "den süßesten Geschäftskrieg der Geschichte". Bilder von Lieferanten, die Teeläden überschwemmten, und Käufern, die täglich mehr als zehn Bestellungen aufgaben, überschwemmten am Wochenende die chinesischen sozialen Medien.
Nach der aggressiven Gutscheinvergabe gab Meituan, Chinas größte Essenslieferplattform, bekannt, dass das Bestellvolumen den historischen Höchststand des Unternehmens überschritten habe. Laut einem Beitrag auf Weibo stürzte das System am Samstag gegen 18 Uhr vorübergehend ab.
Profiteure des Preiskampfes
Hersteller frisch zubereiteter Getränke dürften laut einer aktuellen Studie von Daiwa-Analysten am meisten vom intensiven Preiswettbewerb unter chinesischen Lieferplattformen profitieren. Daiwa schätzt, dass 30 bis 50 % der jüngsten Subventionen auf frisch zubereitete Teegetränke entfallen, da diese einen niedrigen durchschnittlichen Verkaufspreis und eine hohe Kauffrequenz aufweisen.
Langfristige Auswirkungen
Die Intensität des Wettbewerbs zwischen bestehenden Marktführern und Newcomern hat ein neues Niveau erreicht, so Analysten von Goldman Sachs in einer aktuellen Studie. "Wir gehen davon aus, dass sich die Investitionsdauer dieses Mal verlängern wird – da alle Unternehmen ihren Fokus darauf verlagern, Chinas ‚Alltags-App‘ für Transaktionen im Waren- und Dienstleistungsbereich zu werden", so die Goldman Sachs-Analysten.