Die Foxconn Technology Group hat im 3. Quartal 2025 besser abgeschnitten als erwartet. Der taiwanesische Elektronikfertiger profitiert von einer anhaltend hohen Nachfrage nach Servern für KI-Anwendungen und stärkt damit seine Position als Zulieferer für die globale Halbleiter- und Cloud-Industrie. "Wir sehen eine sehr starke Nachfrage nach KI-Servern", sagte CEO Kathy Yang nach Vorlage der Quartalszahlen. Diese Entwicklung verändere die Produktionsstruktur des Konzerns "substanziell".
Cloud- und Netzwerkprodukte generieren höhere Umsätze als iPhone-Fertigung
Das KI-Geschäft wird für Foxconn zunehmend zur wichtigsten Säule. Die Cloud- und Netzwerkprodukt-Sparte erzielte im laufenden Jahr erstmals höhere Erlöse als die klassische Kategorie "Smart Consumer Electronics", die vor allem die Fertigung von iPhones umfasst. Der Konzern profitiert dabei vor allem von Großaufträgen führender Chip- und Cloudanbieter wie NVIDIA und Amazon Web Services. Der Bereich KI-Server trägt inzwischen einen zweistelligen Anteil zum Gesamtumsatz bei und sollte nach Einschätzung von Marktbeobachtern 2026 weiter zulegen.
Foxconn dürfte von SoftBanks Plänen zum Ausbau von Hochleistungsrechenzentren profitieren
Auch außerhalb des Kerngeschäfts beschleunigen sich die Aktivitäten im Umfeld der KI-Industrie. Die SoftBank Group treibt den Ausbau von Edge-KI-Netzwerken und Hochleistungsrechenzentren voran. Neue Partnerschaften mit Hardwarefertigern zielen darauf, die Produktion spezialisierter KI-Server und Cloud-Systeme zu skalieren. Zudem arbeitet SoftBank an Projekten zur Integration von KI-Rechenleistung direkt in Telekommunikationsnetze. Dieses Feld dürfte auch Foxconn neue Fertigungskapazitäten und Auftragsvolumina eröffnen.
Im 3. Quartal legte der Umsatz um 11 % zu
Im 3. Quartal 2025 erzielte Foxconn einen Umsatz von 2,057 Bio. T$ (rund 58,5 Mrd. Euro), ein Zuwachs von 11 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Allein im September erreichte das Unternehmen 837,1 Bio. T$ (etwa 23,8 Mrd. Euro), was einem Plus von mehr als 14 % entspricht. Damit blieb der Umsatz zwar leicht unter den Markterwartungen von 2,134 Bio. T$ (etwa 60,7 Mrd. Euro). Dennoch bezeichnete das Management das Ergebnis als Beleg für die wachsende Bedeutung der KI-Sparte, während die Smartphone-Fertigung – insbesondere für Apple – stagnierte oder leicht rückläufig war.
Fazit
Der Quartalsbericht verdeutlicht, dass Foxconn den größten Teil seines Wachstums inzwischen außerhalb des Smartphone-Geschäfts erzielt. Der Konzern steigert seine Abhängigkeit von KI-Servern, Rechenzentren und Cloud-Komponenten. Dabei handelt es sich um Segmente, die höhere Margen und bessere Visibilität bieten. Das Umsatzplus von 11 % auf 58,5 Mrd. Euro zeigt, dass die strategische Neuausrichtung messbare Wirkung entfaltet. Foxconn gelingt es offensichtlich zunehmend, sich als industrieller Schlüsselakteur der globalen KI-Infrastruktur zu etablieren.






