Google Cloud stellt neue GenAI-Produkte für den Einzelhandel vor
Anlässlich der Jahreskonferenz der National Retail Federation in New York hat Google Cloud neue GenAI-Produkte vorgestellt, die Einzelhändlern helfen sollen, ihre Online-Einkaufserlebnisse zu personalisieren und ihre Back-Office-Abläufe zu optimieren. Die neuen Tools sollen irgendwann im 1. Quartal 2024 auf den Markt kommen. Aber die vielen Ankündigungen zeigen zumindest, wie aggressiv Google versucht, GenAI-Kunden zu umwerben.
Die Chatbots sollen noch effizienter werden
Eines der neuen Produkte von Google Cloud, die Conversational Commerce Solution, ermöglicht es Einzelhändlern, GenAI-gesteuerte Agenten in ihre Websites und mobilen Apps einzubetten - eine Art markenspezifisches ChatGPT. Die Agenten unterhalten sich mit den Kunden in natürlicher Sprache und machen maßgeschneiderte Produktvorschläge, die auf den individuellen Vorlieben der Kunden basieren. Chatbots für Marken sind nicht neu. Laut Google werden die Agenten jedoch von "ausgefeilten" Modellen wie PaLM angetrieben, die mit den Daten der Einzelhändler (z. B. Kataloge und Websites) fein abgestimmt und angepasst werden können.
Die Conversational Commerce Solution wird durch das neue Katalog- und Content-Enrichment-Toolset von Google Cloud ergänzt, das GenAI-Modelle wie das bereits erwähnte PaLM und Imagen nutzt, um automatisch Produktbeschreibungen, Metadaten, Kategorisierungsvorschläge und mehr zu generieren - und das schon ab einem einzigen Produktfoto. Das Toolset ermöglicht es Händlern auch, neue Produktbilder aus bestehenden Bildern zu generieren oder Produktbeschreibungen als Grundlage für KI-generierte Produktfotos zu verwenden. Google betont, seine Tools "kontinuierlich verbessert" zu haben und dass die menschliche Überprüfung ein zentraler Bestandteil der Katalog- und Content-Enrichment-Workflows ist.
Hardware-Kit soll die IT-Kosten reduzieren
Außerdem hat Google ein einzelhandelsspezifisches Distributed Cloud Edge-Gerät vorgestellt, ein verwaltetes, in sich geschlossenes Hardware-Kit zur "Reduzierung von IT-Kosten und Ressourceninvestitionen" im Zusammenhang mit GenAI im Einzelhandel. Google bietet Distributed Cloud Edge schon seit langem als Service an, wendet sich jetzt aber direkter an den Einzelhandel. Der Edge-Cluster ist in verschiedenen Größen erhältlich, von Einzelserver- bis hin zu Multiserver-Konfigurationen, und ist laut Google so konzipiert, dass er in Geschäften von Convenience-Marts und Tankstellen bis hin zu Fast-Casual-Restaurants und Lebensmittelgeschäften eingesetzt werden kann, um die GenAI-Anwendungen der Kunden zu betreiben. Mit der Steuerungsebene, die lokal ausgeführt wird, bietet Google Distributed Cloud Edge Einzelhändlern einen unterbrechungsfreien Betrieb, selbst wenn ihr Standort für kurze Zeiträume (Tage) vom Internet getrennt ist. Einzelhändler haben jetzt Zugang zu einem kleinen Cluster von Google Cloud-verwalteten Knoten, die bequem in fast jedem Geschäft installiert werden können. Mit dieser vollständig verwalteten Hardware und Software können Einzelhändler nun bestehende Software mit verteilter KI ausführen, um jederzeit geschäftskritische Vorgänge im Geschäft zu ermöglichen. Google sagt, dass Preise und Informationen zur Verfügbarkeit im ersten Quartal veröffentlicht werden.
Die Nachfrage nach GenAI-Tools ist auch bei Einzelhändlern groß
Walmart hat gestern angekündigt, dass es stark in die GenAI-Suche investiert, um den Kontext von Suchanfragen besser zu verstehen und Kunden nach bestimmten Anwendungsfällen suchen zu lassen (z. B. "Einhorn-Geburtstagsparty für Kleinkinder"). Amazon nutzt GenAI, um Kundenrezensionen zusammenzufassen, Verkäufern beim Verfassen von Produktbeschreibungen und Bildunterschriften zu helfen und Käufern die Suche nach Kleidung in ihrer Größe zu erleichtern.
In einer von Google durchgeführten Umfrage gaben 81 % der Entscheidungsträger im Einzelhandel an, dass sie es für dringend erforderlich halten, GenAI in ihrem Unternehmen einzuführen, während 72 % der Befragten sich bereit fühlen, GenAI-Technologie bereits heute einzusetzen - insbesondere in den Bereichen Kundenservice-Automatisierung, Marketingunterstützung und Erstellung von Produktbeschreibungen, kreative Unterstützung, Conversational Commerce und Unterstützung von Ladenmitarbeitern.