Die Quantenrevolution rückt näher und IBM und Cisco zünden nun den nächsten technologischen Turbo. Mit einer Partnerschaft, die das Potenzial hat, ähnlich bedeutend zu werden wie die Geburtsstunde des Internets, wollen beide Konzerne ein vernetztes, fehlertolerantes Quantencomputersystem schaffen, das Anfang der 2030er-Jahre Realität werden könnte. Was hier entsteht, ist mehr als nur ein weiterer Fortschritt. Es ist der mögliche Startpunkt einer völlig neuen Ära der Rechenleistung.
IBM – Ein Jahrhundert digitaler Pionierarbeit und der Aufbruch in die nächste Ära
Kaum ein anderes Technologieunternehmen blickt auf eine so lange, innovationsgetriebene Geschichte zurück wie IBM. Seit über 110 Jahren begleitet der Konzern jeden großen Wandel der IT-Welt von Lochkarten und Mainframes über Supercomputer, Cloud-Services und Künstliche Intelligenz bis hin zur heutigen Speerspitze dem Quantencomputing. IBM versteht sich längst nicht mehr als Hersteller klassischer Hardware, sondern als globaler Technologiemotor, der KI, Hybrid-Cloud und Quantenforschung zusammenführt. Mit mehr als 25 großen Quantencomputern weltweit und kontinuierlichen Durchbrüchen bei Quantenprozessoren ist IBM heute unbestritten einer der wichtigsten Treiber dieser Zukunftstechnologie und steht nun vor einem Schritt, der die gesamte Branche verändern könnte.
IBM und Cisco schmieden Allianz für das Quantencomputer-Netzwerk
IBM und Cisco wollen gemeinsam ein vernetztes System großskaliger, fehlertoleranter Quantencomputer schaffen, die technische Grundlage eines künftigen "Quantencomputer-Internets", das Anfang der 2030er-Jahre Realität werden könnte. Während IBM die Quantenhardware bereitstellt, liefert Cisco das tiefgreifende Netzwerk-Know-how. Das Ziel ist innerhalb von fünf Jahren zu demonstrieren, dass mehrere große Quantencomputer miteinander verschränkt arbeiten können, sodass sie wie ein einziger Rechner mit Hunderttausenden Qubits agieren. Diese Kooperation geht weit über typische Quantenpartnerschaften hinaus. IBM und Cisco entwickeln nicht nur bessere Chips oder Algorithmen, sondern den entscheidenden Infrastrukturbaustein, der Quantencomputing aus isolierten Systemen in ein globales Netzwerk führt.
Wie sieht ein Quantencomputernetzwerk aus?
Ein solches Netzwerk basiert auf einem wesentlichen Baustein, der Fähigkeit, Quantenzustände über Distanzen zu übertragen. Dazu müssen stationäre Qubits in "fliegende Qubits" umgewandelt werden, die über optische Verbindungen reisen können. IBM entwickelt hierfür eine neue Quantennetzwerkeinheit, die Qubits aus dem Prozessor herauslöst und verschränkte Zustände für die Übertragung bereitstellt. Cisco wiederum arbeitet an einer Netzwerkarchitektur, die diese Informationen dynamisch verteilt und unter Subnanosekunden-Präzision synchronisiert. Sollte diese Vision gelingen, würden Anwendungen möglich, die selbst zukünftige Supercomputer überfordern. Simulationen neuer Medikamente, Materialforschung auf atomarer Ebene, Echtzeit-Optimierungen globaler Lieferketten oder die Präzisionsüberwachung des Erdklimas. Ein Quantencomputer-Netzwerk würde damit nicht eine Branche verändern, sondern gleich viele Sektoren gleichzeitig.
Warum diese Ankündigung anders ist als alles Bisherige
In der letzten Dekade gab es viele spektakuläre Quantenmeldungen. Neue Chips, mehr Qubits, schnellere Algorithmen. Doch die meisten dieser Fortschritte bleiben in voneinander isolierten Systemen gefangen. Die IBM/Cisco-Allianz bricht mit diesem Muster. Hier geht es um die Skalierung über einzelne Rechner hinaus, um die Vernetzung, Synchronisierung, Fehlerkorrektur und Umsetzung eines echten quantenzentrierten Supercomputings. IBM verfügt über eine einzigartige Historie an Zielerreichungen. Als das Unternehmen 2022 ankündigte, bis 2023 einen 1.000-Qubit-Prozessor zu bauen, zweifelten viele. Doch mit der Markteinführung von "Condor" hielt IBM Wort. Diese Glaubwürdigkeit verleiht der Ankündigung ein Gewicht, das in der Branche selten ist.
IBMs Weg zur Fehlertoleranz - Vision und die neuesten Durchbrüche
Ein Netzwerk aus Quantencomputern funktioniert nur, wenn die Systeme selbst fehlertolerant werden. IBM hat sich klar positioniert. 2029 soll ein fehlertoleranter Quantencomputer Realität sein. Und die jüngsten Fortschritte stützen diese Ambition. Mit dem neuen 120-Qubit-Prozessor "Quantum Nighthawk" wurden komplexere Schaltungen und höhere Kopplerdichten vorgestellt. Gleichzeitig erzielte IBM Fortschritte in der Fehlerkorrektur und präsentierte eine deutlich effizientere Quantensoftware mit 24 % höherer Genauigkeit bei massiv sinkenden Kosten. IBM stellt auf eine 300-mm-Quantenwafer-Fertigung um. Das bedeutet skalierbare Massenproduktion, ein Schritt, der zuvor undenkbar war.
Palo Alto und IBM - Das Wettrennen um quantensichere Infrastruktur
Parallel zur Cisco-Kooperation hat IBM eine weitere wichtige Allianz mit Palo Alto Networks geschlossen. Ziel ist es, Unternehmen frühzeitig auf die Bedrohungen durch Quantencomputer vorzubereiten, insbesondere im Bereich Verschlüsselung. Gemeinsam entwickeln beide eine Lösung, die kryptografische Schwachstellen sichtbar macht und Firmen den Übergang zu quantensicherer Infrastruktur erleichtert. Damit adressieren sie ein Problem, das schon vor dem ersten voll funktionsfähigen Quantencomputer existiert. Daten, die heute abgefangen werden, könnten in Zukunft entschlüsselt werden. IBM und Palo Alto positionieren sich hier als Schutzschild für die digitale Wirtschaft.
Der Beginn einer neuen technologischen Epoche
Die Partnerschaft zwischen IBM und Cisco markiert einen Wendepunkt. Zum ersten Mal rückt die Vision eines verteilten, fehlertoleranten und globalen Quantencomputer-Netzwerks in greifbare Nähe, einer Infrastruktur, die ähnlich revolutionär sein könnte wie das Internet selbst. IBM bringt jahrzehntelange Forschung, bahnbrechende Prozessoren und eine glaubwürdige Roadmap, Cisco das Know-how für Netzwerke der nächsten Generation. Die ersten Demonstrationen sollen schon in wenigen Jahren erfolgen. Die Frage ist daher nicht mehr, ob Quantencomputer unser digitales Zeitalter verändern, sondern wie schnell. Dieses Bündnis hat das Potenzial, den technologischen Takt der nächsten 20 Jahre vorzugeben. Anleger, die den Quantenmarkt verstehen wollen, kommen an IBM künftig nicht mehr vorbei.








