Der Umsatz des Chipherstellers stagnierte im 1. Quartal 2025 bei 12,7 Mrd. USD und lag damit über der Prognose von 12,3 Mrd. USD. Der Verlust jedoch belief sich auf 800 Mio. USD, das entspricht dem Doppelten des Vorjahresquartals. Allerdings konnte das Unternehmen seine Investoren mit einem bereinigten Ergebnis von 0,13 USD je Aktie überraschen. Analysten waren von lediglich 0,01 USD je Aktie ausgegangen.
Finanzvorstand befürchtet Risiken durch Zölle und wirtschaftliche Instabilität
Für die Anleger entscheidend war jedoch die Umsatzprognose für das 1. Quartal. Während die Schätzungen von 12,8 Mrd. USD ausgegangen waren, rechnet Intel mit nur 11,2 Mrd. bis 12,4 Mrd. USD. Finanzvorstand David Zinsner begründete diese ungewöhnlich große Spanne mit der "unbeständigen Handelspolitik der USA" sowie den Vergeltungsmaßnahmen anderer Staaten als Reaktion auf die US-Zölle. Eindringlich warnte er vor einer Abkühlung der Konjunktur und schloss auch eine Rezession nicht aus. Eine potenzielle Gefahr liegt Zinsners Worten zufolge für Intel in einer möglichen Kaufzurückhaltung der Verbraucher aufgrund der unsicheren ökonomischen Lage. Und obwohl Intel auf eine einheimische Produktion Wert legt, kooperiert das Unternehmen doch auch mit TSMC und ist darüber hinaus auf Importe aus Fernost und Europa angewiesen.
Bau der Chipfabrik in Magdeburg grundsätzlich in Frage gestellt
Vor kurzem hatte der neue Chef des angeschlagenen Konzerns, Lip-Bu Tan, einen umfassenden Stellenabbau angekündigt. Bei der Präsentation der Quartalszahlen betonte er jetzt erneut, dass es unumgänglich sei, die Kosten zu reduzieren. Beobachter rechnen mit der Streichung eines Fünftels der Arbeitsplätze, obwohl deren Zahl Ende 2024 bereits um 16.000 gesenkt worden war.
Auch Deutschland könnte die Krise des Chipkonzerns direkt treffen. Im September vergangenen Jahres hatte Intel beschlossen, den Bau der Chipfabrik in Magdeburg für zwei Jahre auszusetzen. Gestern legte Lip-Bu Tan nun Wert auf die Feststellung, man solle sich erst der vorhandenen Produktionsstätten bedienen, bevor man mit der Errichtung neuer Werke beginne.
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