Microsoft Corporation (NASDAQ: MSFT) hat mit seinen jüngsten Q4-Zahlen erneut bewiesen, dass das Unternehmen nicht nur vom KI-Boom profitiert, sondern auch in seinen traditionellen Geschäftsfeldern stark wächst. Während Copilot und andere KI-Produkte im Rampenlicht stehen, erzielen klassische Angebote wie Cloud-Dienste, Office-Software und Infrastrukturkomponenten weiterhin solide Umsätze. Besonders im Cloudbereich zeigt sich, dass viele Unternehmen ihre IT-Infrastruktur zunehmend mieten statt kaufen - eine Entwicklung, von der Microsofts Azure-Plattform besonders profitiert.
Produktivitätssoftware als stabile Umsatzquelle
Nicht nur die Azure-Cloud, auch Microsoft 365 verzeichnet deutliche Zuwächse. Die Umsätze mit Unternehmensversionen von Word, Excel, etc. stiegen im Jahresvergleich um 16 %, bei der Verbraucherversion sogar um 20 %. Dieses Wachstum unterstreicht, dass klassische Softwarelösungen weiterhin hohe Nachfrage genießen. Zudem ergänzen sich KI- und Nicht-KI-Produkte: Viele Nutzer der neuen KI-Funktionen bleiben auch dann bei Microsoft, wenn sie Copilot nicht dauerhaft nutzen - ein Nebeneffekt, der die Kundenbindung stärkt.
Hohe Margen und starke Marktposition
Ein weiterer Vorteil liegt in der Rentabilität: Während KI-Dienste hohe Infrastrukturkosten verursachen und Margen von lediglich 30 bis 40 % ermöglichen, liegen die Bruttomargen bei traditionellen Azure-Diensten bei 73 %. Diese lukrativen Einnahmequellen sichern Microsofts finanzielle Stabilität, auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Während Konkurrenten wie Amazon und Google ebenfalls wachsen, profitiert Microsoft zusätzlich von seinem breiten Software-Ökosystem. Trotz des starken Aktienanstiegs (+23,2 % seit Jahresanfang) bleibt die Bewertung hoch (KGV 39,1), was für Anleger eine Herausforderung sein kann, doch Microsofts vielfältige Stärken bieten eine solide Grundlage für weiteres Wachstum.
Am 28. Oktober 2025 wird Microsoft seine Zahlen zum Q1/2026 veröffentlichen. Der Markt rechnet für die Periode mit einem Umsatz von 75,12 Mrd. USD und einem Gewinn je Aktie von 3,65 USD. Aktuell empfehlen 60 von 64 Analysten das Wertpapier zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei fast 604 USD je Aktie.