Johnson & Johnson (i)(JNJ) setzt seine Fokussierung auf hochwirksame Therapien konsequent fort. Mit der Übernahme von Halda Therapeutics und starken neuen Studiendaten zu TREMFYA stärkt der Gesundheitsriese sowohl seine Onkologie- als auch seine Immunologie-Pipeline. Damit schafft J&J die Grundlage für langfristiges Wachstum in zwei der wichtigsten Zukunftsmärkte der modernen Medizin.
J&J - Globaler Gesundheitskonzern mit Fokus auf schwere Krankheiten
Johnson & Johnson ist einer der größten Gesundheitskonzerne der Welt und arbeitet vor allem in zwei Bereichen, verschreibungspflichtige Arzneimittel und Medizintechnik. Im Medikamentengeschäft konzentriert sich J&J auf Krebs (Onkologie), immunvermittelte Erkrankungen wie Psoriasis und Psoriasis-Arthritis, neurologische und entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Ziel ist es, in Bereichen mit hohem medizinischem Bedarf neue, möglichst zielgerichtete Therapien zu entwickeln, die nicht nur Symptome lindern, sondern das Fortschreiten schwerer, chronischer oder tödlicher Krankheiten bremsen oder stoppen.
Strategischer Deal - Halda-Übernahme stärkt die Krebsforschung
Mit der geplanten Übernahme von Halda Therapeutics für 3,05 Mrd. USD in bar sichert sich Johnson & Johnson ein Biotech-Unternehmen im klinischen Stadium, das sich auf neuartige, orale Krebsmedikamente für solide Tumoren spezialisiert hat, darunter Brust- und Lungenkrebs. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und weiterer üblicher Abschlussbedingungen und soll in den kommenden Monaten abgeschlossen werden. Im Mittelpunkt stehen ein klinischer Wirkstoffkandidat gegen Prostatakrebs sowie eine Technologieplattform, die eine neue Generation hochzielgerichteter Krebstherapien ermöglichen soll. Kurzfristig erwartet J&J für 2026 eine Verwässerung des bereinigten Gewinns je Aktie um etwa 0,15 USD durch Finanzierungsaufwand und Mitarbeiteroptionen, sieht aber mittel- bis langfristig einen Wachstumstreiber für das Onkologiegeschäft.
RIPTAC und HLD-0915 - Präziser Ansatz gegen resistente Tumoren
Halda Therapeutics entwickelt mit seiner RIPTAC-Plattform ("Regulated Induced Proximity Targeting Chimera") eine neuartige "Hold-and-Kill"-Technologie, bei der ein Wirkstoff gleichzeitig ein Tumormerkmal und ein überlebenswichtiges Eiweiß der Krebszelle bindet. Dadurch sollen Tumorzellen gezielt zerstört werden, selbst dann, wenn sie gegenüber Standardtherapien bereits Resistenzen entwickelt haben. Im Mittelpunkt steht HLD-0915, ein oraler Wirkstoffkandidat in einer Phase-1/2-Studie gegen fortgeschrittenen, therapieresistenten Prostatakrebs. Das Molekül folgt dem RIPTAC-Prinzip, indem es unter anderem den Androgenrezeptor und BRD4 adressiert, zwei für das Tumorwachstum zentrale Strukturen. Erste Daten zeigen ein vielversprechendes Wirk- und Sicherheitsprofil. Mit weltweit erwarteten 1,7 Mio. neuen Prostatakrebsfällen pro Jahr bis 2030 bietet HLD-0915 für J&J nicht nur ein potenziell bedeutendes Medikament, sondern auch Zugang zu einer Plattform, die künftig weitere präzise Therapien gegen solide Tumoren ermöglichen kann.
TREMFYA - Starke Langzeitdaten für eine große Patientengruppe
Johnson & Johnson stärkt sein Immunologie-Geschäft mit neuen Langzeitdaten zu TREMFYA (Guselkumab), das bereits für mehrere chronische Entzündungserkrankungen zugelassen ist. In der Phase-3b-Studie APEX zeigte TREMFYA bei Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis, die zuvor keine Biologika erhalten hatten, eine etwa zweieinhalbfach stärkere Hemmung struktureller Gelenkschäden gegenüber Placebo nach 24 Wochen. Der Effekt hielt bis Woche 48 an. Gleichzeitig verbesserten sich Beschwerden wie Schmerzen und Schwellungen deutlich, mehr als die Hälfte der Patienten erreichte bis Woche 48 eine Zustandsverbesserung um mindestens 50 %. Auch Patienten, die erst in Woche 24 von Placebo auf TREMFYA wechselten, zeigten eine klar verlangsamte Gelenkzerstörung. Das Sicherheitsprofil blieb stabil. Psoriasis-Arthritis betrifft Mio. Menschen weltweit, bis zu 30 % der rund 125 Mio. Psoriasis-Patienten entwickeln im Laufe ihres Lebens diese Gelenkform der Erkrankung. Für diese Gruppe ist eine Therapie entscheidend, die nicht nur Symptome lindert, sondern Gelenkschäden aktiv aufhält. Die APEX-Daten positionieren TREMFYA als einzige IL-23-Therapie mit nachgewiesener Hemmung struktureller Schäden und stützen den Antrag von J&J auf eine Erweiterung der Fachinformation.
Doppelter Innovationsschub – Krebs und Entzündung im Fokus
Die Übernahme von Halda Therapeutics und die starken neuen Daten zu TREMFYA zeigen, wie Johnson & Johnson seine Strategie umsetzt, auf wenige, aber besonders aussichtsreiche Therapiegebiete zu setzen. Mit HLD-0915 und der RIPTAC-Plattform stärkt J&J seine Onkologie-Pipeline und positioniert sich in einem großen, wachsenden Markt für resistente Prostatakrebsformen und andere solide Tumoren, auch wenn dies kurzfristig auf Kosten des Gewinns je Aktie geht. TREMFYA wiederum untermauert mit den APEX-Langzeitdaten seine Rolle als wichtiger Baustein im Immunologie-Portfolio und wird als einzige IL-23-Therapie mit nachgewiesener Hemmung struktureller Gelenkschäden noch attraktiver für die Erstlinienbehandlung bei Psoriasis-Arthritis. Für Anleger ergibt sich ein Bild aus zwei sich ergänzenden Wachstumspfeilern. Innovative Krebstherapien mit hohem Zukunftspotenzial und ein zunehmend breiter eingesetzter Immunologie-Blockbuster mit robuster Datenbasis.








