MercadoLibre überzeugt operativ – doch Anleger strafen die Aktie ab

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MercadoLibre hat im zweiten Quartal 2025 starke Zahlen vorgelegt und seine Stellung als führende E-Commerce- und Fintech-Plattform Lateinamerikas eindrucksvoll untermauert. Der Umsatz stieg um über 30 % gegenüber dem Vorjahr, das operative Ergebnis erreichte mit 825 Mio. USD einen neuen Höchststand. CFO Martin de los Santos betonte die strategischen Fortschritte in den Bereichen Handel, Finanzen und Werbung. Besonders Brasilien blieb im Fokus: Dort senkte MercadoLibre zum dritten Mal innerhalb von fünf Jahren die Schwelle für kostenlosen Versand, um den Offlinehandel weiter in den digitalen Raum zu verlagern. Diese Maßnahme führte im Juni zu einer spürbaren Belebung beim Bruttowarenvolumen (GMV) und trug zur Gewinnung neuer Kunden bei.

Mexiko wächst dynamisch – Werbung legt kräftig zu

Auch Mexiko zeigte eine dynamische Entwicklung. Die Zahl der verkauften Artikel stieg so kräftig wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Dieses Wachstum zog sich durch alle Bereiche – vom Eigenhandel bis zum grenzüberschreitenden Plattformgeschäft. Parallel dazu legten die Werbeerlöse um 38 % zu. Ein neuer Schulterschluss mit Google durch die Integration des Google Managers unterstreicht die Ambitionen, das Advertising-Geschäft stärker zu monetarisieren. MercadoLibre verfolgt hier eine klare Linie: Mehr Sichtbarkeit, mehr Daten, mehr Umsatz. Das Zusammenspiel aus Handelsplattform und Werbeangebot wird zunehmend zur Ertragsquelle.

Fintech-Sparte auf dem Weg zur Ertragsmaschine

Besonders stark präsentierte sich erneut die Fintech-Sparte. Mercado Pago verzeichnete 68 Mio. monatlich aktive Nutzer, und das verwaltete Vermögen konnte sich im Jahresvergleich mehr als verdoppeln. Das Kreditportfolio wuchs um beachtliche 91 % auf über 9,3 Mrd. USD. In Brasilien wurden allein im Quartal 1,5 Mio. neue Kreditkarten ausgegeben. Trotz des rasanten Wachstums blieb die Kreditqualität stabil: Die Quote notleidender Kredite im Bereich 50 bis 90 Tage fiel erstmals unter 7 %. Auch bei Kreditkarten legte das Unternehmen Wert auf gesunde Portfolios – über die Hälfte der brasilianischen Kreditkartennutzer befindet sich im positiven Bereich.

Nachbörslicher Rücksetzer trotz guter Zahlen

Trotz dieser operativen Stärke verlor die Aktie nachbörslich rund 6 %. Der Grund: Anleger zeigten sich verunsichert durch die zunehmenden Investitionen in Versandsubventionen und Marketingkampagnen, die kurzfristig auf die Marge drücken. Die operative Marge schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt – für einige Investoren offenbar ein Warnsignal. Auch das starke Wachstum im Kreditgeschäft wurde kritisch beäugt: Die Angst vor steigenden Ausfallrisiken in einem möglicherweise abkühlenden wirtschaftlichen Umfeld ließ die Risikoprämien steigen. Hinzu kommt die Skepsis, ob sich die brasilianische Versandstrategie auf andere Märkte sinnvoll übertragen lässt – eine Frage, die das Management offenließ.

Langfristiger Plan steht – Markt bleibt skeptisch

Ungeachtet der kurzfristigen Belastungen bleibt das Management optimistisch. CFO de los Santos und Commerce-Präsident Ariel Szarfsztejn betonten, dass Engagement und Nutzerbindung in allen Bereichen gestiegen seien. Die langfristige Strategie zielt auf eine tiefere Verankerung im Alltag der Kunden – durch schnelle Lieferung, einfache Bezahlmethoden, Kreditvergabe und gezielte Werbung. Analysten erkennen die Stärke des Ökosystems an, fragen jedoch verstärkt nach dem Gleichgewicht zwischen Wachstum und Profitabilität. MercadoLibre befindet sich an einem kritischen Punkt: Der Ausbau des Geschäfts schreitet voran, aber der Markt verlangt mehr denn je Antworten auf die Frage, wie nachhaltig dieses Tempo auf Sicht der kommenden Jahre sein kann.

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