Meta Platforms (META) startet unter CEO Mark Zuckerberg eine umfassende Neuausrichtung. Mit gigantischen Investitionen in Rechenzentren, sogenannten Superclustern, und gezielter Talentgewinnung will das Unternehmen zur führenden Kraft im Bereich künstlicher Superintelligenz werden. Gleichzeitig geht Meta entschlossen gegen Spam und KI-generierte Inhalte auf Facebook vor – ein doppelter Kraftakt zwischen technologischem Aufbruch und Plattformhygiene.
Supercluster für Superintelligenz - Meta baut an der KI-Infrastruktur der Zukunft
Meta Platforms stellt sich neu auf – und zwar in gewaltigen Dimensionen. Im Zentrum der ambitionierten Pläne von CEO Mark Zuckerberg stehen sogenannte Supercluster, riesige Rechenzentren mit enormer Leistung, die speziell für das Training hochentwickelter KI-Modelle konzipiert sind. Das erste dieser Cluster namens Prometheus, soll im Jahr 2026 online gehen und dabei als weltweit erster Supercluster eine Leistung von über 1 GW bereitstellen. Betrieben wird es von rund 500.000 Nvidia GB200/300 GPUs, womit es selbst im globalen Vergleich neue Maßstäbe setzt. Doch das ist nur der Anfang. Weitere Cluster wie Hyperion, das auf bis zu 5 GW skalierbar sein wird, sowie mehrere Titan-Cluster sind bereits in Planung. Diese werden teilweise eine Fläche in Anspruch nehmen, die mit Teilen Manhattans vergleichbar ist. Die Supercluster sind nicht bloß technologische Großprojekte, sondern das Rückgrat von Zuckerbergs Strategie zur Entwicklung sogenannter Superintelligenz – einer KI, die menschliche Fähigkeiten in nahezu allen intellektuellen Aufgaben übertreffen kann. Das neue Meta Superintelligence Lab soll laut Zuckerberg über die höchste Rechenleistung pro Forscher weltweit verfügen und Meta in die Lage versetzen, in der nächsten Generation der KI-Forschung eine führende Rolle zu spielen. Die Cluster sind essenziell, um die rechenintensiven Modelle der Zukunft – insbesondere im Bereich der allgemeinen Künstlichen Intelligenz AGI – effizient zu trainieren und zu skalieren.
Zuckerberg im Kaufrausch - Milliarden für Infrastruktur und Köpfe
Parallel zum Ausbau der Recheninfrastruktur befindet sich Meta in einem regelrechten Kaufrausch – sowohl in Bezug auf Technologie als auch Talente. Im laufenden Jahr sollen laut Zuckerberg rund 70 Mrd. USD allein in KI-Rechenzentren investiert werden – fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Insgesamt will Meta mehrere Hundert Mrd. USD in den kommenden Jahren in KI-Technologien stecken, finanziert aus dem operativen Cashflow, der 2024 bei 91 Mrd. USD lag. Neben der Hardware treibt Zuckerberg die Rekrutierung hochkarätiger KI-Talente voran – und das mit aggressiven Angeboten. Jüngst wechselten namhafte Köpfe von Apple und OpenAI zu Meta, darunter Ruoming Pang, der bei Apple für KI-Modelle verantwortlich war. Auch Scale AI wurde mit einer Investition von 14,3 Mrd. USD eng an Meta gebunden. Scale-CEO Alexandr Wang wechselte zu Meta, um das Superintelligenz-Team mit aufzubauen. Zuckerbergs erklärtes Ziel ist es, das "elitärste und talentreichste Team der Branche" zu formen. Dieser Strategiewechsel wurde nicht zuletzt durch die verhaltene Resonanz auf Metas neuestes Sprachmodell Llama 4 ausgelöst. Die Reaktion auf das Modell fiel schwächer aus als erhofft, was Zuckerberg dazu veranlasste, den Kurs radikal zu verändern – weg von inkrementellen Fortschritten, hin zu einem alles dominierenden Vorstoß in Richtung AGI.
Kampf gegen Spam - Meta löscht 10 Mio. Fake-Accounts auf Facebook
Während Meta Mrd. USD in die Zukunft der KI investiert, kämpft das Unternehmen parallel mit den Schattenseiten der Technologie auf seinen Plattformen. Im ersten Halbjahr 2025 wurden laut Meta rund 10 Mio. Facebook-Konten gelöscht, die sich fälschlicherweise als Content-Produzenten ausgaben. Ziel ist es, den Facebook-Feed authentischer und relevanter zu gestalten – vor allem im Kampf gegen Spam und KI-generierte Masseninhalte, die zunehmend soziale Netzwerke überfluten. Die Maßnahme umfasst auch strengere Regeln zur Verbreitung von nicht-originellen Inhalten. Mit neuer Technologie zur Erkennung doppelter Videos will Meta die Reichweite solcher Inhalte beschneiden. Zusätzlich wurden rund 500.000 weitere Konten wegen verdächtigen Verhaltens herabgestuft oder in ihrer Reichweite eingeschränkt. Meta ist damit nicht allein. Auch YouTube verschärfte kürzlich seine Regeln gegen "KI-Schund", wobei automatisierte, sich wiederholende Inhalte künftig von der Monetarisierung ausgeschlossen sind.
Meta rüstet sich für das KI-Zeitalter
Meta Platforms steht am Beginn einer neuen Ära – geprägt von gigantischen Investitionen, dem Aufbau einer der leistungsstärksten Recheninfrastrukturen der Welt und der klaren Ausrichtung auf die Entwicklung künstlicher Superintelligenz. Der massive Ressourcen- und Talentaufbau zeigt, dass Zuckerberg gewillt ist, sich an die Spitze des KI-Rennens zu setzen. Gleichzeitig kämpft Meta an der Frontlinie gegen die negativen Folgen der Technologie auf seinen Plattformen. Zwischen ambitionierter Vision und digitaler Hygiene entsteht so ein Unternehmen im Wandel – mit klarer strategischer Ausrichtung auf die Zukunft.