Microsoft Copilot ist jetzt als ChatGPT-ähnliche Anwendung auf Android verfügbar
Microsoft hat in aller Stille eine eigene Copilot-App für Android veröffentlicht. Die neue App ist im Google Play Store verfügbar und bietet Zugang zu Microsofts KI-gestütztem Copilot, ohne dass die Bing-Mobil-App erforderlich ist. Die von Neowin entdeckte Copilot-App für Android ist seit fast einer Woche verfügbar, aber eine iOS-Version gibt es noch nicht.
Microsofts Copilot-App auf Android ist ChatGPT sehr ähnlich, mit Zugang zu Chatbot-Funktionen, Bilderzeugung durch DALL-E 3 und der Möglichkeit, Text für E-Mails und Dokumente zu verfassen. Sie bietet außerdem kostenlosen Zugang zum neuesten GPT-4-Modell von OpenAI, wofür Nutzer bei ChatGPT bezahlen müssen.
Copilot löst Bing Chat ab
Die Einführung der Copilot-App für Android erfolgt etwas mehr als einen Monat nachdem Microsoft Bing Chat in Copilot umbenannt hat. Ursprünglich hatte Microsoft seinen KI-Vorstoß Anfang des Jahres innerhalb seiner Bing-Suchmaschine gestartet und eine ChatGPT-ähnliche Schnittstelle in die Suchergebnisse integriert. Diese ist zwar immer noch verfügbar, aber Microsoft hat das Branding von Bing Chat fallen gelassen und Copilot zu einer eigenständigen Erfahrung gemacht, die auch auf einer eigenen Domain unter copilot.microsoft.com existiert - ähnlich wie ChatGPT.
Die Einführung mobiler Apps für Copilot scheint der nächste logische Schritt zu sein, um dieses eigenständige Copilot-Erlebnis zu erweitern, zumal Bing Chat Enterprise auch in Copilot umbenannt wurde. Auch wenn es im Moment noch keine Anzeichen für eine iOS-Version von Copilot gibt, gehen Experten davon aus, dass sie in Kürze erscheinen wird. Bis dahin können Nutzer immer die Bing-App auf einem iPhone oder iPad verwenden, um auf die bestehenden Copilot-Funktionen zuzugreifen.
Copilot Boom steht erst am Anfang
Der Copilot-Boom von Unternehmen steht für Microsoft und OpenAI nach einem Jahr im "Hype-Zyklus" aber gerade erst am Anfang. Es sieht nun so aus, als ob sich die Ausgaben in der gesamten Wirtschaft für Gen-KI-Unternehmenssoftwarelizenzen wie Microsoft Copilot im Jahr 2024 beschleunigen. Für Microsoft, das im Vergleich zu Kontrahenten wie Alphabet (Google Bard) schon früh eine Führungsrolle auf dem Markt für generative KI übernommen hat, sind das gute Nachrichten. "Unternehmen gehen diesen Weg aggressiv und Copilot ist der Fackelträger für den breiteren KI-Markt", sagt der bekannte Analyst Dan Ives von Wedbush Securities.
Analysten haben für die Microsoft Corp. in den nächsten drei Jahren Kursziele von bis zu 600 USD angesetzt und gehen davon aus, dass der Umsatz mit Gen-KI jährlich bis zu 10 Mrd. USD erreichen wird.