Überraschende Prognosesenkung und Auswirkungen
Der Pharmariese begründete seine angepasste Prognose mit niedrigeren Umsatzerwartungen für seine Blockbuster-Medikamente Wegovy und Ozempic auf dem US-Markt. Für 2025 erwartet das Unternehmen nun ein Umsatzwachstum zwischen 8 % und 14 % in lokalen Währungen, nach bisherigen Erwartungen von 13 % bis 21 %. Das operative Gewinnwachstum (EBIT) wird jetzt zwischen 10 % und 16 % erwartet, nach einer früheren Prognose von 16 % bis 24 %.
"Die gesenkten Umsatzprognosen für 2025 sind auf geringere Wachstumserwartungen für die 2. Jahreshälfte 2025 zurückzuführen", so Novo in einer Erklärung. "Dies hängt mit geringeren Wachstumserwartungen für Wegovy im US-amerikanischen Adipositasmarkt, geringeren Wachstumserwartungen für Ozempic im US-amerikanischen GLP-1-Diabetesmarkt sowie einer geringer als erwarteten Marktdurchdringung für Wegovy in ausgewählten IO-Märkten zusammen."
Führungskräftewechsel und Wettbewerbsdruck
In einer separaten Erklärung gab Novo bekannt, dass Maziar Mike Doustdar mit Wirkung zum 07.08.2025 zum neuen CEO ernannt wurde. Er ersetzt den im Mai entlassenen Lars Fruergaard Jørgensen. Novo hat Schwierigkeiten, Investoren davon zu überzeugen, mit dem US-Konkurrenten Eli Lilly, dem Hersteller der Adipositas- und Diabetesmedikamente Mounjaro und Zepbound, Schritt halten zu können. Eli Lillys Abnehmmedikament Zepbound hat in diesem Jahr die wöchentlichen Verschreibungen von Novo Nordisks Wegovy um über 100.000 übertroffen, obwohl Wegovy fast zweieinhalb Jahre früher auf den Markt kam.
Nachahmerprodukte der lukrativen Abnehmmedikamente, beispielsweise von Apotheken wie Hims & Hers, erweisen sich ebenfalls als hartnäckiges Problem für Novo. Die Ernennung des neuen CEOs erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt für die globale Pharmaindustrie. US-Präsident Donald Trump droht mit der Einführung von Importzöllen und fordert die Arzneimittelhersteller gleichzeitig auf, die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA zu senken.
Herausforderungen durch Nachahmerprodukte in den USA
In den USA spiegele sich der gesunkene Umsatzausblick laut Novo auch in der anhaltenden Verwendung von zusammengesetzten GLP-1-Präparaten wider. Das Unternehmen verfolge "verschiedene Strategien, darunter auch Gerichtsverfahren", um den Verkauf von Nachahmerpräparaten zu stoppen.