Die Entwicklung des neuen Huawei-Chips ist allerdings noch nicht abgeschlossen. In den nächsten Wochen sind eine Reihe von Tests geplant, um seine Leistung genau zu definieren. Bereits Ende Mai soll Huawei dann erste Chargen des Prozessors erhalten.
Huawei nimmt eine Schlüsselposition bei der Entwicklung einer chinesischen Halbleiterindustrie ein
Huawei hat in der Vergangenheit einige der erfolgversprechendsten Konkurrenzprodukte zu Nvidias KI-Chips auf den Markt gebracht. Das Unternehmen spielt eine führende Rolle bei Chinas Versuch, eine eigenständige Halbleiterindustrie zu etablieren. Erst Anfang April hatten die USA auch Nvidias H20-Chip, den bisher am höchsten entwickelten Prozessor, den der amerikanische Konzern in China vertreiben durfte, einer Liste von Halbleitern hinzugefügt, deren Verkauf in China eingeschränkt ist. Doch Nvidias chinesische Konkurrenz versucht, diese Limitierungen mit Kreativität auszugleichen. So gelang es den Chinesen bereits, einige Produkte herzustellen, die den Nvidia-Chips Konkurrenz machen. Deren Markteinführung erfolgte aber erst einige Jahre später als die der vergleichbaren Nvidia-Chips.
Peking motiviert chinesische KI-Entwickler zum Kauf von im Inland produzierten KI-Chips
Die chinesische Regierung bestärkt einheimische KI-Entwickler darin, ihre KI-Chips aus dem Inland zu beziehen. Die Strategie scheint erfolgreich zu sein: Chinas staatliche Rechenzentren setzen primär auf Chips aus chinesischer Produktion. Und Huawei rechnet noch in diesem Jahr mit der Abnahme von über 800.000 Ascend 910B- und 910C-Chips durch inländische Kunden. Einige Käufer wollen ihre Bestellungen des 910C sogar als Reaktion auf die Exportbeschränkungen von Nividias H20-Chip noch ausbauen.
In der Vergangenheit jedoch waren die Chips von Huawei in ihrer Leistungsfähigkeit den vergleichbaren amerikanischen Produkten unterlegen. Ob sich diese Situation mit der Einführung des Ascend 910D ändern wird, sollte die nahe Zukunft erweisen.