Nvidia-CEO Jensen Huang hat in einem Interview mit CNBC bestätigt, dass sein Unternehmen an der jüngsten Finanzierungsrunde von Elon Musks KI-Firma xAI beteiligt war. Dabei zeigte sich der 62-Jährige begeistert über die Perspektiven des Projekts – und zugleich selbstkritisch. Huang sagte, er bedaure, nicht noch mehr Kapital bereitgestellt zu haben, und betonte, dass er grundsätzlich an allem beteiligt sein wolle, was Musk anfasst. Neben xAI führt Musk derzeit Tesla, SpaceX und Neuralink – alles Unternehmen, die eine Schlüsselrolle in den Zukunftstechnologien Mobilität, Raumfahrt und Neurotechnik spielen.
Verpasste Chance bei CoreWeave
Huang sprach auch offen über eine weitere verpasste Gelegenheit: den begrenzten Einstieg bei CoreWeave. Das Unternehmen betreibt spezialisierte Rechenzentren für künstliche Intelligenz und gilt als einer der engsten Partner Nvidias. Rückblickend hätte er auch dort gern stärker investiert, räumte Huang ein. Die Bemerkung zeigt, wie aggressiv Nvidia derzeit versucht, seine Dominanz im KI-Ökosystem nicht nur über Hardware, sondern auch über Beteiligungen an Schlüsselinfrastrukturen auszubauen.
Milliardeninvestitionen in OpenAI
Parallel zu xAI hat Nvidia vor kurzem ein spektakuläres Abkommen mit OpenAI abgeschlossen. Der Chipriese will bis zu 100 Mrd. USD investieren, um gemeinsam mit OpenAI mindestens 10 Gigawatt an Rechenzentren aufzubauen – komplett basierend auf Nvidia-Systemen. Jede installierte Gigawatt-Kapazität entspricht laut Huang rund vier bis fünf Mio. GPUs. Die erste Ausbaustufe soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 mit der neuen "Vera Rubin"-Plattform in Betrieb gehen. Damit festigt Nvidia seine Rolle als technologische Schaltzentrale der globalen KI-Infrastruktur.
AMD zieht mit eigenem OpenAI-Deal nach
Interessant ist, dass Huang nach eigenen Angaben nichts von einer parallelen Vereinbarung zwischen AMD und OpenAI wusste. Der Konkurrent hat einen Vertrag über sechs Gigawatt GPU-Leistung unterzeichnet, mit einem ersten Ausbau ab Mitte 2026. OpenAI erhält zudem eine Option auf bis zu 160 Mio. AMD-Aktien – ein Signal, dass der Wettbewerb um die Rechenleistung der nächsten Generation immer schärfer wird.
USA genehmigen milliardenschwere Nvidia-Exporte in die Emirate
Zudem wurde heute bekannt, dass die US-Regierung mehrere Milliarden USD an Nvidia-Chipverkäufen in die Vereinigten Arabischen Emirate genehmigt hat. Die Exportlizenzen sind Teil eines bilateralen Abkommens über künstliche Intelligenz, das im Mai vereinbart wurde. Ziel ist der Aufbau modernster Rechenzentren in der Golfregion, die die Entwicklung eigener KI-Modelle ermöglichen sollen. Die Entscheidung markiert eine geopolitisch bedeutsame Lockerung der US-Exportkontrollen – und festigt Nvidias Rolle als strategischer Technologiepartner zwischen Washington und Abu Dhabi.