Tesla treibt 2025 gleich mehrere Zukunftsprojekte mit Nachdruck voran: Im Zentrum stehen KI-Anwendungen für autonomes Fahren, der Ausbau eines Robotaxi-Netzwerks in den USA sowie Fortschritte bei stationären Energiespeichern. Zwar gingen die Fahrzeugauslieferungen im 1. Halbjahr mit rund 721.000 Einheiten um etwa 13 % zurück, doch für Analysten wie Dan Ives von Wedbush ist das nur eine Momentaufnahme. "Elon Musk ist Teslas wichtigstes Kapital im KI-Wettrüsten und ein klassischer Kriegszeiten-CEO", erklärt Ives. Er sieht in Musks Führungsstil den entscheidenden Hebel, um Tesla durch kurzfristige Schwächen hindurch in neue Wachstumsmärkte zu führen.
Autonomie dürfte zu zentralem Thema in der Tesla-Geschichte werden
Ives spricht in diesem Zusammenhang von einer 1-Billion-USD-Chance für Tesla und erwartet, dass Musk mit seinem neuen Vergütungspaket bis mindestens 2030 an der Spitze bleibt. Er sieht ihn nicht nur als Geschäftsführer, sondern als maßgeblichen Treiber für Teslas Zukunft im autonomen Markt. Gegenüber Barron’s betont er: "Wir betrachten dieses autonome Kapitel als eines der wichtigsten für Musk und Tesla in der Geschichte des Unternehmens."
2026 sollen Tesla-Robotaxis in über 30 US-Städten auf den Straßen rollen!
Die rückläufigen Autoverkäufe im 1. Halbjahr 2025 sind für Ives zweitrangig. Wichtiger seien die KI-Projekte und der Aufbau eines landesweiten Robotaxi-Netzwerks. Investoren begännen, über die kurzfristigen Nachfrageschwächen hinwegzusehen und die Chancen im Zukunftsgeschäft stärker zu gewichten. Tesla befinde sich, so der Analyst, in einer Pole-Position, um der führende Anbieter im Bereich autonomes Fahren zu werden. Er prognostiziert, dass die Robotaxis bereits 2026 in mehr als 30 US-Städten starten könnten. Erste Genehmigungen für Tests in Las Vegas liegen vor und seit Juni 2025 läuft ein KI-gestütztes Pilotprogramm in Austin.
Marktpotenzial für Humanoide: Mehrere 100 Mrd. USD!
Parallel dazu setzt Tesla weitere technische Ausrufezeichen: Das "Megablock"-Konzept soll künftig mehrere Megapacks zu modularen Einheiten mit bis zu 20 MWh bündeln. Hinzu kommen Modellüberarbeitungen bei Design, Reichweite und Innenraum. Auch der humanoide Roboter "Optimus" rückt in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Tesla arbeitet daran, die Maschinen über KI mit vielseitigen Fähigkeiten für Industrie, Logistik und perspektivisch auch für private Haushalte auszustatten. Erste Testreihen in Fabrikumgebungen könnten bereits ab 2027 erfolgen, bevor Optimus ab Ende des Jahrzehnts auch in größerem Umfang marktfähig wird. Analysten schätzen das globale Marktpotenzial humanoider Roboter bis 2035 auf mehrere Hundert Mrd. USD. Gelingt Tesla hier ein Durchbruch, könnte Optimus in Fabriken monotone Tätigkeiten übernehmen, in Lagerhäusern Effizienzsprünge ermöglichen und langfristig als Service-Roboter in alltäglichen Lebensbereichen eingesetzt werden. Damit eröffnet sich ein extrem lukratives Geschäftsfeld, das die Diversifizierung des Unternehmens entscheidend vorantreiben könnte.
Zuwachs bei stationären Energiespeichern im 2. Quartal 2025
Die aktuellen Geschäftszahlen zeichnen ein gemischtes Bild: Im 2. Quartal 2025 wurden 384.112 Fahrzeuge ausgeliefert – ein Rückgang um 13,5 % gegenüber dem Vorjahr. Im Energiesegment gelang Tesla hingegen ein Achtungserfolg: Mit 9,6 GWh installierter Speicherkapazität im 2. Quartal wurde der Vorjahreswert leicht übertroffen.
Kann Elon Musk das Ruder herumreißen?
Tesla steht an einem Scheidepunkt: Einerseits lasten kurzfristige Absatzrückgänge auf dem klassischen Automobilgeschäft, andererseits rückt das Unternehmen mit KI, Robotaxis, Energiespeichern und künftig auch humanoiden Robotern in Märkte vor, die langfristig enorme Chancen eröffnen. Elon Musk als "Kriegszeiten-CEO" und die konsequente Ausrichtung auf Autonomie könnten Tesla als dominanten Gestalter von Mobilität und Robotik etablieren.