Twitter-Übernahme von Musk – Fluch oder Segen?

Bildherkunft: Adobe Stock

Hallo Investoren, Hallo Trader,

"Ich habe ein Angebot gemacht", das hatte Elon Musk, der reichste Mensch der Welt vor einiger Zeit auf Twitter mitgeteilt. Dazu hatte er einen Link der US-Börsenaufsichtsbehörde Sec angefügt. Hintergrund war die Absicht den Kurznachrichtendienst Twitter zu übernehmen. Die Kaufabsicht hatte für ein großes Aufsehen gesorgt. Inzwischen ist der Kauf offiziell und soll bis Ende Oktober abgeschlossen werden. Einer Meldung des Finanzdienstleisters Bloomberg zufolge, sollen die an der Finanzierung beteiligten Banken die endgültigen Vereinbarungen abgeschlossen haben und bereits die erforderlichen Dokumente unterzeichnen.

Musk und der Twitter-Kauf

Im April hatte der Tesla-Chef erklärt für den Kurznachrichtendienst 54,20 USD je Aktie zu zahlen. Das entspräche einem Kaufpreis von rund 44 Milliarden USD. Die Aktie hat daraufhin kurzzeitig mit einem zweistelligen Kursplus reagiert. Nachdem jedoch Zweifel an dem Gelingen der Übernahme aufkamen, hat das Papier seine Kursgewinne wieder abgegeben. So hat Musk etwa, mit einem Verweis auf angebliche Falschaussagen Seitens Twitter über die Anzahl von Fake-Konten, erklärt dass der Kauf vom Tisch sei. Der Social-Media-Konzern und der Tesla-Chef haben sich daraufhin gegenseitig verklagt. Jüngst bestätigte Musk aber erneut die Übernahme zum ursprünglichen Preis.

Der Visionär würde mit dem Kauf eine der einflussreichsten Medienplattformen übernehmen. Auf der Plattform tauschen sich inzwischen über 300 Millionen aktive Nutzer aus. Darunter befinden sich Regierungschefs, Manager und weitere einflussreiche Personen. Der Einstieg eines Unternehmers, der wirtschaftliche Interessen außerhalb der Branche verfolgt wird jedoch auch kritisch gesehen. Im Zuge des Gerichtsverfahrens kamen Textnachrichten an die Öffentlichkeit, wonach Musk Twitter von einem Werbe- zu einem Abo-Modell umgestalten will. Zudem schrieb die US-Zeitung Washington Post zuletzt, dass Musk knapp 75 % der Twitter-Mitarbeiter kündigen wolle.

Twitter kämpft mit nachlassendem Werbegeschäft

Der Kurznachrichtendienst hatte seine gute Marktstellung lange Zeit nicht für sich genutzt. Die durchschnittliche Performance der Twitter-Aktie über die vergangenen neun Jahre beläuft sich auf rund 5 %. Im vergangenen Jahr hatte die Plattform unterm Strich einen Verlust von über 220 Mio. USD. eingefahren. Auch in den zuletzt veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal des laufenden Jahres meldete Twitter einen hohen Nettoverlust von 270 Mio. USD. Der Druck beruht unter anderem auf dem schwächelnden Werbegeschäft. Aufgrund der hohen Inflation und einer schwachen Konjunktur sparen zahlreiche Unternehmen und reduzieren ihre Werbeausgaben. Auch das Wachstum der täglich aktiven Nutzer hat im zweiten Quartal nachgelassen. Während Twitter im ersten Quartal noch 14 Millionen Nutzer dazugewonnen hatte, stieg die Zahl der Nutzer im zweiten Quartal lediglich von 229 Millionen auf 237,8 Millionen.

Im Rahmen unserer Bilanz-Analyse konnte der US-Konzern bei der Cash-Quote und Eigenkapitalquote punkten. Beim Qualitäts-Check, abzurufen unter aktie.traderfox.com, erhielt Twitter aber lediglich 6 von 15 Punkten. Abzüge gab es insbesondere bei den Kriterien Profitabilität und Rentabilität sowie Sicherheit und Bilanz.

Ob Musk den Konzern zu einem profitablen Unternehmen umgestalten kann, bleibt abzuwarten. Starinvestoren Cathie Wood sieht die Twitter-Übernahme von Musk kritisch und hat infolgedessen die Verkäufe ihrer Twitter-Aktien intensiviert. Auch die Frage bezüglich der Einführung eines Abo-Modells steht noch im Raum. Ob Anwender bereit sind Geld für die Nutzung des Dienstes zu zahlen bleibt unsicher. Denn mit Meta (ehemals Facebook) gibt es einen starken Konkurrenten, der seine Dienste kostenlos anbietet.

Ich wünsche euch eine schöne Woche.

Bis zum nächsten Mal

Luca Bißmaier

 

Verwendete Tools: 

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