Nach jahrelangen Gesprächen haben die NFL und Walt Disney (NYSE: DIS) nun ein wegweisendes Medienbündnis angekündigt: ESPN wird künftig zentrale Medienangebote der NFL übernehmen, darunter NFL Network, NFL Fantasy und die Rechte an der Verbreitung des RedZone-Kanals an Kabel- und Satellitenanbieter. Im Gegenzug erhält die NFL eine 10%ige Beteiligung an ESPN. Die Vereinbarung ist derzeit noch nicht endgültig und bedarf der Zustimmung der NFL-Teambesitzer sowie regulatorischer Freigaben. NFL-Commissioner Roger Goodell betonte, dass der richtige Moment für diesen Schritt nun gekommen sei. Auch Disney-CEO Bob Iger unterstrich die strategische Bedeutung des Deals für die Zukunft von ESPN.
Direkter Zugang für Fans: ESPN baut Streamingangebot aus
ESPN plant, noch vor Ende September 2025 einen eigenen Streamingdienst für monatlich 29,99 USD zu starten, der alle Programme und Netzwerke umfasst. Ein Großteil der Kunden wird über bestehende Abos bei Kabel-, Satelliten- oder Streaminganbietern Zugang erhalten. Durch die Integration von NFL Network mit 50 Mio. Abonnenten und weiteren Inhalten wie der NFL Fantasy Football-Plattform wird das digitale Portfolio von ESPN deutlich aufgewertet. RedZone bleibt zwar weiterhin in der Hand der NFL, doch ESPN erhält die Rechte an der Marke - eine Ausweitung auf College-Sportarten ist denkbar. Auch die Übertragung einzelner NFL-Spiele wird zwischen den Plattformen neu organisiert.
NFL sichert sich Einfluss und bleibt unabhängig bei Kernmarken
Mit der Beteiligung an ESPN im geschätzten Wert von bis zu 2,5 Mrd. USD wird die NFL nicht nur finanziell, sondern auch strategisch in den Medienmarkt eingebunden. Die Verteilung des 10%igen Anteils, ob ausschließlich von Disney oder teilweise auch von Mitgesellschafter Hearst, ist noch unklar. Die Liga bleibt weiterhin alleiniger Betreiber wichtiger Angebote wie NFL Films, NFL+, NFL.com sowie der offiziellen 32 Clubwebseiten. Die Vereinbarung soll dazu beitragen, das seit 2010 formulierte Ziel der NFL zu erreichen: 25 Mrd. USD Jahresumsatz bis 2027. Für ESPN bedeutet der Schritt eine bewusste Stärkung seiner Plattform mit exklusiven Premiuminhalten in einem umkämpften Streamingmarkt.