Google ebnet mit „Willow“ den Weg zu praktisch nutzbaren Quantencomputern 

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Google hat mit seinem neuen Quantenprozessor "Willow" einen bahnbrechenden Fortschritt im Bereich des Quantencomputings erzielt. In einer wegweisenden Forschungsarbeit, veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift Nature, zeigt das Team des Google Quantum AI Labs, dass erstmals eine effektive Quantenfehlerkorrektur mit Fehlerraten unter einem kritischen Schwellenwert experimentell umgesetzt wurde. Dieser Durchbruch markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung skalierbarer und praktisch einsetzbarer Quantencomputer. 

Revolutionäre Fehlerkorrektur: Der Oberflächencode 

Fehler sind eine der größten Herausforderungen in der Quantencomputing-Technologie. Anders als klassische Computer, die Fehler durch redundante Speicherung und Algorithmen korrigieren, sind Quantencomputer aufgrund der fragilen Natur ihrer Quantenzustände besonders störungsanfällig. Google hat dieses Problem mit dem Oberflächencode gelöst – einer Methode, bei der Quanteninformationen auf mehrere physikalische Qubits verteilt werden, um logische Qubits zu bilden, die weniger anfällig für Störungen sind. 

Die Forscher testeten diese Technik auf dem Willow-Chip mithilfe von Gittern aus 9, 25 und 49 physikalischen Qubits. Die Ergebnisse zeigten, dass die Fehlerraten mit zunehmender Qubit-Anzahl exponentiell sanken – ein Ergebnis, das zuvor nur theoretisch vorhergesagt worden war. Dieser Durchbruch widerspricht dem bisherigen Trend, bei dem Fehlerraten mit steigender Qubit-Anzahl anstiegen, und stellt einen Paradigmenwechsel dar. 

Wie funktioniert "Willow"? 

Der supraleitende Prozessor "Willow" arbeitet mit 105 Qubits, den grundlegenden Bausteinen eines Quantencomputers. Anders als klassische Bits, die entweder den Zustand 0 oder 1 annehmen, können Qubits aufgrund der Quantenmechanik mehrere Zustände gleichzeitig darstellen (Superposition). Das macht Quantencomputer extrem leistungsstark – aber auch anfällig für Fehler. 

"Willow" nutzt eine innovative Fehlerkorrekturstrategie: 

  •  Hilfsqubits: Zusätzliche Qubits fungieren als "Wächter", die Fehler in den Haupt-Qubits erkennen. 

  •  Quantenmechanische Verschränkung: Diese besondere Verbindung zwischen Qubits ermöglicht es, Fehler berührungslos zu erkennen und zu korrigieren. 

  •  Algorithmen: Spezielle Programme analysieren kontinuierlich die Qubit-Zustände und korrigieren auftretende Fehler in Echtzeit. 

Dank dieser Technologien kann "Willow" die Quanteninformationen stabil halten und länger verarbeiten als bisherige Quantenprozessoren – ein entscheidender Schritt hin zu praktischen Anwendungen. 

Potenziale und Herausforderungen 

Google hat mit "Willow" bewiesen, dass ein fehlertoleranter Quantencomputer möglich ist. Die Skalierung bleibt jedoch eine große Herausforderung. Experten wie Michael Hartmann von der Universität Erlangen-Nürnberg schätzen, dass bis zu eine Million Qubits notwendig sind, um klassische Supercomputer in großem Maßstab zu übertreffen. Der aktuelle Willow-Chip verfügt über 105 Qubits – ein bedeutender Fortschritt, aber noch ein weiter Weg bis zur Marktreife. 

Zudem sind weitere Fortschritte in der Fehlerreduktion notwendig. Stefan Philipp von der TU München hebt hervor, dass fundamentale Fehlerquellen besser verstanden werden müssen, um stündlich auftretende, schwer korrigierbare Fehler zu minimieren. Trotz dieser Herausforderungen sehen Wissenschaftler keine unüberwindbaren Hindernisse. 

Einsatzmöglichkeiten und Wettbewerb 

Die möglichen Anwendungen von Quantencomputern sind weitreichend: 

  •  Künstliche Intelligenz: Schnellere und präzisere KI-Algorithmen. 

  •  Materialforschung: Simulierung neuer Materialien und Moleküle. 

  •  Kryptografie: Sicherung und Entschlüsselung von Daten. 

  •  Optimierung: Lösungen für komplexe Probleme wie Verkehrs- oder Energiesysteme. 

Google steht mit "Willow" an der Spitze dieser Revolution, aber Konkurrenten wie IBM, Microsoft und Start-ups wie IonQ drängen ebenfalls auf den Markt. Das Rennen um den ersten praktisch nutzbaren Quantencomputer ist in vollem Gange. 

Fazit: Ein entscheidender Schritt in die Zukunft 

Mit "Willow" hat Google nicht nur einen technologischen Meilenstein erreicht, sondern auch die Weichen für die Zukunft des Quantencomputings gestellt. Der Chip demonstriert, dass Quantenfehlerkorrektur und exponentiell sinkende Fehlerraten möglich sind – eine Grundlage für die Entwicklung skalierbarer Quantencomputer. 

Obwohl noch viele Hürden bestehen, ist der Weg zu einem großflächig einsetzbaren Quantencomputer klarer als je zuvor. Wie Frank Wilhelm-Mauch vom Forschungszentrum Jülich betont: "Der Traum vom fehlertoleranten Quantencomputer ist realistischer denn je." Anleger, Branchenführer und Wissenschaftler sollten "Willow" im Auge behalten – dieser Fortschritt könnte nicht nur die Technologiebranche, sondern die Welt verändern. 

Alphabet Inc.
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