Der Streamingriese Netflix erweitert sein Geschäftsmodell gleich in zwei strategisch entscheidende Richtungen: Livesport und Gaming. Damit will das Unternehmen seine Abhängigkeit vom Serien- und Filmgeschäft verringern – und neue Umsatzquellen erschließen.
Einstieg in die Champions League
Wie die Times berichtet, plant Netflix ab der Saison 2027/28, in jeder Runde der UEFA Champions League ein Spiel live zu übertragen.
Es wäre das erste Mal, dass der Streamingdienst bei einem globalen Sportrechtepaket mitbietet – ein Schritt, der Netflix direkt in den milliardenschweren Wettbewerb mit Amazon, DAZN und klassischen TV-Anbietern bringt.
Ziel: Ausbau der Reichweite, Stärkung des Premium-Abos und eine neue Werbeplattform für globale Marken.
Laut Branchenkreisen könnte die UEFA durch die neue Rechtevergabe künftig über 5 Mrd. Euro jährlich einnehmen – ein Rekordwert im europäischen Sportgeschäft.
Gaming goes TV
Parallel dazu erweitert Netflix sein Entertainment-Angebot um eine interaktive Dimension:
Ab sofort können Abonnenten Videospiele direkt auf dem Fernseher spielen – das Smartphone dient als Controller, zusätzliche Hardware ist nicht nötig.
Zum Start stehen Titel wie Tetris Time Warp, Pictionary: Game Night und Boggle Party bereit, alle kostenlos im Netflix-Abo enthalten.
Damit betritt Netflix erstmals den Massenmarkt für Casual-Gaming – ein Bereich, der laut Newzoo bis 2027 auf über 240 Mrd. USD wachsen soll.
Was das für Anleger bedeutet
Mit dieser Doppelstrategie entwickelt sich Netflix vom klassischen Streaminganbieter zum All-in-One-Entertainment-Ökosystem.
Live-Sport schafft planbare Zuschauertermine und Werbeerlöse, während Games für Interaktion und höhere Nutzungszeiten sorgen – ein klarer Hebel zur Steigerung der Kundenbindung und des Markenwerts.
Die Börse honorierte die Pläne mit einem leichten Kursplus:
Die Netflix-Aktie legte am Donnerstag im US-Handel um rund 2 % zu.