Intel hat am Montagabend eine verbindliche Vereinbarung mit der japanischen SoftBank-Gruppe bekannt gegeben. Das Technologie- und Investmenthaus investiert 2 Milliarden US-Dollar in Form von rund 87 Mio. neuen Intel-Aktien. Der Kaufpreis liegt bei 23 USD je Anteilsschein. Mit dieser Transaktion wird SoftBank zum sechstgrößten Investor von Intel und hält knapp 2 % der Anteile.
An der Börse sorgte die Nachricht für deutliche Bewegung: Während die Aktie im regulären Handel noch rund % im Minus notierte, drehte sie nachbörslich und legte um mehr als 5 % zu.
Strategische Allianz ohne Auflagen
Intel-Chef Lip-Bu Tan sprach von einem wichtigen Schritt, um die Beziehungen zwischen beiden Konzernen zu vertiefen. SoftBank sei in zahlreichen Zukunftsfeldern aktiv und teile Intels Ziel, die Führungsrolle der USA in Technologie und Fertigung auszubauen.
SoftBank-Gründer Masayoshi Son betonte, die Investition sei Ausdruck des Vertrauens in die wachsende Bedeutung der Halbleiterproduktion in den Vereinigten Staaten. Ein Sitz im Verwaltungsrat oder Abnahmeverpflichtungen für Intel-Chips seien nicht Teil der Vereinbarung.
Regierung prüft Einstieg
Parallel zur Finanzspritze aus Japan wird in Washington über eine mögliche Beteiligung des Staates diskutiert. Nach übereinstimmenden Medienberichten erwägt die Trump-Administration, einen Anteil von bis zu 10 % an Intel zu erwerben. Grundlage wäre eine Umwandlung von Teilen der milliardenschweren Chips-Act-Fördermittel in Eigenkapital.
Ein solcher Schritt wäre ein Novum: Statt reiner Subventionen würde der Staat damit direkten Einfluss auf einen der wichtigsten US-Technologiekonzerne erhalten. An den Märkten wurde die Nachricht auch mit Skepsis aufgenommen, da eine staatliche Großbeteiligung sowohl als Absicherung wie auch als Eingriff in die Unternehmensführung gewertet werden könnte.
Signalwirkung für die Halbleiterbranche
Das Engagement SoftBanks und die parallel geführten Gespräche mit der US-Regierung unterstreichen die strategische Bedeutung von Intel für die Halbleiterindustrie. Während private Investoren Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens signalisieren, könnte ein möglicher Staatseinstieg die politische Dimension der US-Chipproduktion weiter verstärken.